Wohnprojekt Hasendorf
In Hasendorf (Tulln/St. Pölten/Wienerwald) errichtete der Verein Wohnprojekt Hasendorf eine Wohnhausanlage mit 1500m² Nutzfläche . Das Projekt sollte betreffend der Abdeckung von Wärme und Strom ein innovatives Projekt mit Vorzeigecharakter sein. Bereits im KickOff Meeting Gebäudetechnik mit dem Ingenieurbüro der AEE NOW wurde der zukünftige Baustandard von 2030 als Ausführungsstandard definiert.
Foto 1 Gartenansicht Wohnhausanlage Hasendorf Ausgangslage
Das Gebäude ist 3-geschossig errichtet und in Wohnbereiche, Gemeinsam-Räume und Arb
- Das Untergeschoss ist in Betonbauweise ausgeführt.
- Beide Obergeschosse sind in Holzriegel/Holzmassivbau ausgeführt.
- Die Oberste Geschossdecke ist gleichzeitig ein gefaltetes Schrägdach mit 36°/28° Neigung.
- Heizungssystem basierend auf nachhaltigen erneuerbaren Energiesystemen
- Photovoltaik-Konzept mit effizientem Sole-Wärmepumpensystem und Abwasserwärmerückgewinnung.
In einem partizipativen Planungsprozess wurde in der Baugruppe nicht nur das Gebäude mit der Architektengruppe und Baumanagement gemeinschaftlich entworfen, sondern auch gemeinsam mit dem Ingenieurbüro der AEE NOW die wesentlichen Charakteristika der Gebäudetechnik definiert. Dazu wurden 4 Lösungsansätze erarbeitet und betreffend der Punkte Ökologie, Ökonomie, sowie Resilienz und dem persönlichen "Bauchgefühl" bewertet. Nach langer Entscheidungsfindung verhalf eine eigene Matrix der AEE NOW der Baugruppe zu einer gemeinsamen Entscheidung.
Das Gebäude wird jetzt mit einer hocheffizienten zentralen Lüftungsanlage versorgt die zusätzlich mit den Volumenstromboxen in den jeweiligen Wohneinheiten per CAT Kabel verbunden ist und so die jeweils gewünschten Volumenströme optimal am Zentralgerät einstellt. Damit lassen sich nahezu 50% Kühl- und Heizenergie gegenüber einer herkömmlichen Fensterlüftung oder Abluftanlage einsparen. Den Restenergiebedarf deckt eine zentrale Wärmepumpenanlage die mittels 4-Leiternetz, die das Gebäude mit Niedertemperaturwärme (Fußbodenheizung) versorgt, und mit einem gering durchflossenen Hochtemperaturnetz (55°C VL) den Warmwasserbedarf deckt (dezentrale Warmwasserwärmetauscher).
Die Energie für die Wärmepumpe wird über Tiefenbohrungen zur Verfügung gestellt, wobei die Sole im Winter immer über einen speziellen Abwasserwärmetauscher geführt wird, und dabei auf 2m² fast 70% der Abwasserwärme zurückgewinnt und so für höchste Effizienz der Wärmepumpe sorgt.
Foto 2 v.li: Christian Rainer Fa. LEmp. , Johannes Rainer von Rain O Tec und Andreas Reiter Ingenieurbüro AEE NOW
Regeneriert werden die Tiefenbohrungen über ein „Free-Cooling“ Konzept in den Sommermonaten. Eine 30 kWp Photovoltaik Anlage, die in die homogene Dachlandschaft integriert wurde, versorgt das Gebäude mit 30000 kWh PV Strom. Der kalkulierte Strombedarf für Heizung und Warmwasser von 20000 kWh kann so bilanztechnisch gedeckt werden und noch zusätzliche Strommengen von 10000kWh im Gebäude genutzt werden. Abgerundet wurde dieses innovative Projekt der Baugruppe Hasendorf mit einer Regenwassernutzung mittels 8000 Liter Speicher und Pumpensystem für die ökologische Gartenbewässerung.